Johann Schrallhammer ist ein Konzeptkünstler, welcher der Gegenwartskunst zugerechnet wird. Es gibt vergleichsweise wenige biographische Daten zu seiner Person, da Schrallhammer sich nicht an der „Mythenbildung“ im Kunstbetrieb beteiligen möchte
Der Künstler Johann Schrallhammer beschäftigt sich primär mit dem Schmieden von Eisen. Diese Verfahrensweise, im Speziellen das Freiformschmieden mit wenig Werkzeugen und Maschinen und den materialbedingten Möglichkeiten der Formveränderung des Eisens verlangt einen Dialog mit dem Material sowie das Erkennen der spezifischen Eigensprache um die Schönheit in seiner Reduziertheit zu erreichen.
„Im Verstehen des Materials in Verbindung mit Schmieden des Eisens treten Formen der natürlichen materialgerechten Gesetzmäßigkeiten hervor.“
Prof. Max Metzger
Geschmiedet wird in einem kurzen Augenblick der Verformbarkeit zwischen 950-1250°C. Dies fordert Übersicht, Erfahrung, Kraft und Mut zur Formfindung mit Hitze und Feuer.
Man würde dem Material Eisen und Stahl nicht gerecht, wenn man nicht auf das Element Eisen mit seiner inneren Spannung und seinen Eigenschaften eingehen würde. Einige Stahlskulpturen bekannter Künstler sind mehr Kulissenbauten als Stahlskulpturen.
Schmieden ist nicht „Aufgeschnittenes zu verbiegen“, Schmieden ist im glühenden Zustand Eisen zu verformen und dies in all den Dimensionen die Stahl bzw. Eisen ermöglicht und eingeht. Die wenigen Künstler, welche sich dieser Bearbeitung angenommen haben, taten dies meist nur in kleinen Arbeiten mit zögerlichen Eingriffen.
Die Pieta, dargestellt mit einem verlorenen Teil von sich, im Verlust ruhend, zurückgelassen mit biomorphen, vaginaler Form, der materialspezifischen Sprache.
Der Frauenakt stellt einen in sich stolz und lässig räkelnden, exhibitionistischen Akt dar. Durch das Schmieden und der Materialsprache treten Konturen einer reifen, ungenierten Weiblichkeit hervor, die ein zufriedenes glückliches Liebesleben erahnen lassen.
Andere massiven Schmiedearbeiten wie „ Liebende“ sind dezent gehalten, haben eine sensible Eleganz in sich, werden aber immer Teil einer komplexen physikalischen Bewegung bleiben, welche das ganze Stück prägt.
english version
Johann Schrallhammer is a conceptual artist who is attributed to contemporary art. There are comparatively few biographical data on his person, since Schrallhammer does not want to participate in the „myth formation“ in the art business
The artist Johann Schrallhammer is primarily concerned with the forging of iron. This method, in particular the free-form forging with few tools and machines and the material-related possibilities of changing the shape of the iron requires a dialogue with the material as well as the recognition of the specific own language around the beauty in to achieve its reducedness.
„In understanding the material in conjunction with forging siron, forms of natural material-appropriate laws emerge.“
Prof. Max Metzger
Forged in a short moment of deformability between 950-1250°C. This requires overview, experience, strength and courage to find form with heat and fire.
One would not do justice to the material iron and steel if one did not respond to the element iron with its inner tension and its properties. Some steel sculptures by well-known artists are more backdrop buildings than steel sculptures.
Forging is not „cut to bend“, forging is to deform iron in the glowing state. In all the dimensions that steel or iron enables and enters. Few artists have taken up this treatment. Usually only with small work and hesitant interventions.
The Pieta , represented with a lost part of itself, resting in loss, left behind with biomorphic, even vaginal form, the material-specific language.
The act of women is a proud and casually resoque, exhibitionist act. Through forging and the material language, contours of a mature, unabashed femininity emerge, which gives a glimpse of a happy happy love life.
Other massive forgings such as „lovers“ are kept understated, have a sensitive elegance in themselves, but are always part of a complex physical movement that characterizes the whole piece.